Sonne, Wind und Meer. Urlaub im Sonnenschein an den schönsten Orten und in den besten Hotels dieser Welt. So genießt der Hoteltester die schönen Seiten des Lebens und bekommt für den Job auch noch Geld…soweit das Klischee.
Im wahren Leben gesellen sich zu den tatsächlich wunderbaren Hotels, die im wahrsten Sinne des Wortes sauber und ordentlich geführt werden, auch die vernachlässigten Häuser, die den Gästen mit Dreck und fast servicefrei den Besuch vermiesen. Ein verdrecktes Schwimmbad, Rost und Haare im Bad, Flecken im Bett, Spinnenweben in den Zimmerecken, ein marginales Frühstück oder eine zäh verklebte Fernbedienung und ungnädiges Personal sind die Herausforderungen an das Nervenpaket des Testers beim versteckten Hoteltest.
Erfahrene Tester berichten hanebüchene Erlebnisse, die die Berufsgruppe in eine Reihe mit „Erschreckern“ in der Geisterbahn, Sargträgern, Museumswärtern und ähnlichen Horrorberufen stellt.
Sie leben aus dem Koffer. Geruhsam und bequem ist das nicht. Sie sind inkognito unterwegs und zuweilen dennoch geneigt, ab und zu ein Wörtchen mit den Hotelinhabern zu wechseln, weil es der durchschnittliche, harmoniebedürftige Gast doch recht selten tut. Dafür können sie schon mal drastische Beschimpfungen ernten, manchmal wird der Tester sogar vorübergehend vom Management eingesperrt, wie es einer Testerin passierte, weil sie Bauschutt unter ihrem Bett moniert hatte.
Inhaltsübersicht
Das Ziel: ein gutes Hotel
Hotel-Tester werden nur das eine Ziel haben: Die Hotels so vorzufinden, wie es sich gehört:
Die „Hardware“ muss natürlich stimmen. Dazu zählen gediegen und geschmackvoll eingerichtete Zimmer in genügender Größe, ein blitzsauberes, kultiviertes Bad, das vom WC getrennt ist und ohne Stolperstufen begehbar. Wichtig sind auch erstklassige Betten mit erstklassigen Matratzen und gute Facilities. Damit sind Spa und Pool gemeint. Nicht aber die Tricks verschiedener Hotels, die sich schon „Wellnesshotel“ nennen, wenn sie nur die Poolbesucher mit nerviger Entspannungsmusik berieseln.
Gute Hotels haben derartige „Vorspiegelungen falscher Tatsachen“ nicht nötig.
Gute Hotels bieten angenehme, nicht unbedingt sternegekrönte Restaurants.
Die größte Bedeutung aber hat die Seele des Hotels: ein einzigartiger Service, der den Gast umsorgt und verwöhnt. So, wie er es verdient. Ein Service, der dem Gast die Wünsche von den Augen abliest und ein gepflegter hoteltechnischer Rahmen erfüllen zusammen die Kriterien eines sehr guten Hotels. Hoteltester lernen oft kleine Familienhotels kennen, wo ohne großen Glamour und überhöhte Preise Gastlichkeit gelebt wird, die so manchem Elite-Grand-Hotel als Vorbild anzuraten ist.
Die Tester sind von Beruf aus unterwegs, die Qualität in den „Beherbergungsbetrieben“ zu steigern, mit ihrem Job Schwachstellen zu beleuchten und den Hoteliers zu helfen, ständig besser zu werden. Sie achten auf Essen, Service, Sauberkeit und individuelle Gästebetreuung. So entwickeln die Tester große Branchenerfahrungen, die sie zu begehrten Experten machen, die ihren Beruf meist auf selbstständiger Basis ausüben.
Wie kann man Hotel-Tester werden?
Weil der Beruf „Hoteltester“ kein Ausbildungsberuf ist, müssen die angehenden Tester auf ihrer vorhandenen Ausbildung aufbauen. Dies sind beispielsweise Reiseverkehrskaufleute, Restaurantfachleute, studierte Betriebswirtschaftler oder Absolventen eines Hotelmanagement Studiums. Berufserfahrungen bei Reiseveranstaltern oder in Hotels und Restaurants sind darüber hinaus gut geeignet, vom Hotel-Tester zum begehrten Urlaubsermittler zu werden.
Empfehlenswert zum Hotel-Tester werden sind die Angebote für ein Hotelmanagement Studium Hotelbewertungen und Weiterbildungen an einer deutschen Tourismusschule, die Tourismuskaufleute verstärkt im Marketing unterrichten oder die Hotelkaufleuten weiter qualifizieren. Diese Weiterbildungen enden mit IHK-Abschlüssen. Die Ausbildungen sind dual.
Auch der Beruf „Staatlich anerkannter internationaler Tourismusassistent“ kann wie ein Hotelmanagement Studium Hotelbewertungen eine gute Grundlage für eine Karriere als Tester sein.
Diese berufliche Entwicklung – abgeschlossene Berufsausbildung plus praktische Erfahrungen plus kontinuierliche Weiterbildung – hat mit dem Job eines Hobby-Taschengeld-Hoteltestern nichts zu tun.
Ihre Berechtigung haben sie dennoch, ein hobbymäßiges Arbeiten in dem Metier kann aber allenfalls der Anfang einer soliden Hoteltesterlaufbahn sein.
Renommierte Hotel-Tester arbeiten im Auftrag von Hoteliers, Reiseveranstaltern und Verbänden, die gemeinsam ihre Dienstleistungen verbessern wollen. Nur so bestehen diese auf dem heiß umkämpften Touristikmarkt. Allen gemeinsam geht es darum, die hohen Maßstäbe im Tourismus- und Beherbergungssegment zu erfüllen.
Die Anforderungen an potenzielle Hotel-Tester
Die großen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen prädestinieren versierte Hotel-Tester auch dazu, Mitarbeiter in den Hotelbetrieben zur Verbesserung von Betriebsabläufen und in der Optimierung der Serviceleistungen zu schulen.
Hauptsächlich beurteilen die Tester im versteckten Hoteltest alle Angebote der zu prüfenden Hotels aus der Gästeperspektive. Ihre Hotelkritiken und die anschließenden Hotelbewertungen bilden die Basis für die Klassifizierung der Häuser oder die Wertungen der Reiseführer.
Deshalb verfügen die Hoteltester über hervorragende kommunikative Eigenschaften, werden doch ihre Analysen und Berichte die Arbeitsgrundlage der Auftraggeber sein. Nicht selten werden Testergebnisse auch in Zeitschriften und online kommuniziert.
Viele Menschen planen „die schönste Zeit des Jahres“ unter Verwendung der Hotelkritiken. Das macht die schöne, verantwortungsvolle Tätigkeit, den kritischen, strengen Blick des Prüfers, dem nichts entgeht und die unbestechliche Genauigkeit des Hotel-Testers so wichtig. Die versteckten Hoteltests und die veröffentlichten Hotelkritiken sind die millionenfache Grundlage für eine Hotelauswahl von Menschen auf der ganzen Welt.
Tourismus studieren: Allgemeines
Wer eine Affinität zum Management bei sich festgestellt hat, und das Reisen sowie den Austausch mit anderen Kulturen liebt, für den könnte ein Studium in Hotel- und Tourismusmanagement genau das Richtige sein. In sechs oder sieben Semestern werden die Studenten in diesem zweigliedrigen Studiengang nicht nur mit fundierten theoretischen Kenntnissen ausgestattet, sondern sammeln auch Praxiserfahrung, die sie fit für den Beruf macht.
Die Hochschulen, die ein solches praxisorientiertes Studium in der Touristik anbieten, sitzen in Deutschland beispielsweise in Köln, München, Erfurt, Leipzig und Heidelberg. Auch in Berlin, Hamburg und Kassel ist es möglich, Tourismus zu studieren, genauso wie beispielsweise in Darmstadt, Nürnberg, Schwerin und Bochum. Ein Beispiel für das duale Studium Tourismusmanagement B.A. findet man z.B. bei der FH Frankfurt.
Bei einigen der in Deutschland angebotenen touristischen Studiengänge, etwa in Schwerin, handelt es sich nicht nur um ein Studium mit hohem Praxisanteil, sondern sogar um ein Studium, dessen praktischer Anteil als eigenständige Ausbildung zum Hotelkaufmann bzw. zur Hotelkauffrau anerkannt wird – mit Abschluss dieses modernen Studiums erhalten die jungen Leute somit nicht nur ein Zeugnis von der Hochschule, sondern auch ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis.
Inhalte der theoretischen Ausbildung im dualen Studium
Die theoretische Ausbildung in einem Tourismus-Studium ist sehr breit gefächert. Obwohl manche der Seminare und Vorlesungen unter ähnlichen Titeln firmieren, unterscheiden sich die Inhalte der einzelnen Veranstaltungen teilweise doch erheblich. Allerdings bestehen sehr viele Anknüpfungspunkte, denn es handelt sich um ein interdisziplinäres Studium mit komplexen Zusammenhängen.
Alle Hochschulen, die diesen Studiengang anbieten, legen ein besonderes Augenmerk auf den Fachbereich BWL bzw. Management. Darunter fallen spezifische Teilaspekte wie zum Beispiel Human Ressource Management oder Finanzmanagement. Auch der Fächerkomplex Sozialwissenschaften kommt in einem Touristik-Studium zum Tragen. In diesem Fachbereich machen sich die Studenten unter anderem mit den Grundlagen der VWL vertraut und belegen Statistikkurse.
Auch juristische Grundlagen, die ihr späteres berufliches Umfeld betreffen, sowie die neuesten Erkenntnisse bezüglich Medien eignen sie sich an. Je nachdem, an welcher Bildungseinrichtung die Studenten sich einschreiben, haben sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Fremdsprachenkursen. Englisch wird an allen dieser Hochschulen gelehrt, die anderen Sprachen variieren.
In den meisten Fällen können die Studenten zwischen Französisch, Spanisch und Italienisch wählen, oft ist die Palette der angebotenen Sprachkurse allerdings sogar breiter. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem auf den Fächern der Bereiche Freizeit-, Tourismus- und Hotelmanagement. In diesem Rahmen sind beispielsweise Seminare in strategischem Tourismusmarketing, Destinationsmanagement und interkultureller Kompetenz zu belegen.
Inhalte der praktischen Ausbildung im dualen Studium
Der Vorteil des dualen Studiums gegenüber dem rein universitären Studium liegt klar auf der Hand: In einem Betrieb der Branche werden die Studenten solide praktisch ausgebildet – sie arbeiten im Unternehmen mit wie jeder andere und müssen sich im Alltagsgeschäft beweisen. Bei den entsprechenden Firmen, die duale Studenten aufnehmen, handelt es sich für den Studiengang Hotel- und Tourismusmanagement zum Beispiel um Hotels, Reisebüros, Reiseveranstalter und Eventveranstalter.
Aber auch in der Gastronomie und bei Airlines kommen Studenten in ihren Praxisphasen unter. Innerhalb der jeweiligen Unternehmen sind die möglichen Einsatzgebiete für den Nachwuchs ebenfalls sehr vielfältig. Einige der Studenten bringen sich im Marketing und im Vertrieb ein, andere arbeiten in der allgemeinen Planung und Organisation mit. Wieder andere greifen speziell den Teams in der Eventorganisation unter die Arme. Weitere Einsatzbereiche sind beispielsweise das Controlling und Personalwesen sowie das Aviation-Management.
Voraussetzungen für das Tourismus-Studium
Wer Tourismus studieren möchte, muss als Grundvoraussetzung eine entsprechende Hochschulreife vorweisen können. Natürlich ist es von Vorteil, wenn die Bewerber eine gewisse Affinität zum Thema Touristik im Allgemeinen mitbringen. Sie sollten zudem bedenken, dass eine solide Kompetenz im Umgang mit Zahlen, Statistiken und abstraktem Denken erforderlich ist. Schließlich sollen die Seminare zu beispielsweise Betriebs- und Volkswirtschaftslehre oder Finanzmanagement keine unüberwindbare Hürde für die Studenten darstellen.
Wer bereits beim Gedanken an Mathematik ein Schwindelgefühl verspürt, sollte sich genau überlegen, ob dieses Studium wirklich das Richtige für ihn ist. Während es sich bei den geforderten mathematischen Fähigkeiten zumindest um ein gutes Mittelmaß handeln sollte, müssen die Studenten sehr gute Fremdsprachenkenntnisse mitbringen. Ein absolut sicheres Englisch in Wort und Schrift ist Grundvoraussetzung, weitere Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil. Auch auf ein sicheres und freundliches Auftreten legen die Hochschulen und Ausbildungsbetriebe Wert.
Dank theoretischem Know-how und praktischer Erfahrung Hoteltester werden
Es gibt eine ganze Reihe von Tätigkeiten, denen man mit einem abgeschlossenen Studium in Hotel- & Tourismusmanagement nachgehen kann. Eine davon ist die des Hoteltesters. Er reist zu Hotels in den unterschiedlichsten Ländern und testet inkognito die Qualität der Hotels in allen denkbaren Belangen, von der Sauberkeit der Betten über den Service bis hin zum Geschmack der Cocktails an der Poolbar.
Da es sich für viele Menschen bei dieser Tätigkeit um einen Traumjob handelt, stehen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt leider zu Ungunsten der Bewerber. Das bedeutet: Wer wirklich später sein Einkommen mit dem Testen von Hotels erwirtschaften möchte, sollte außergewöhnlich gute Studienleistungen erbringen und sich in der praktischen Arbeit durch besonderen Fleiß und überdurchschnittliche Kompetenz hervortun. Auch zusätzliche Erfahrungen im Hotelmanagement, die über jene im Ausbildungsbetrieb hinausreichen, sind vorteilhaft.
[Dieser Beitrag wurde zum letzten Mal am 01.03.17 aktualisiert und ursprünglich am 26.6.13 veröffentlicht.]
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2 Antworten zu “Wie wird man Hoteltester?”
Hi,
ich würde auch sehr gerne Hotel-Testerin werden, da ich schon einige schöne Hotels und Resorts auf meinem Blog gefeatured habe und sehr viel Spaß dabei habe:)
Was sind meine ersten Schritte, um mich da weiter zu professionalisieren? Gibt es irgendwelche hilfreiche Zertifikate?
glg aus Chiang Mai!
Michelle
Hallo Michelle,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe jetzt einfach mal nach „Hoteltester Zertifikat“ bei Google gesucht und u.a. Folgendes gefunden:
http://www.akademiedeutschland.com/weiterbildung/ bzw. http://www.hoteltesterakademie.com/ (scheinen vom gleichen Anbieter zu sein)
http://www.fair-quality.com/fair-quality-tester.html
Bin mir jetzt nicht sicher, ob diese Zertifikate geeignet wären, aber es scheint auf jeden Fall etwas zu geben:)
lg
John