Prater in Wien: Wurstelprater und Landschaftsschutzgebiet

Wiener Riesenrad im Prater - Top-Sehenswürdigkeit in der österreichischen Hauptstadt

Zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Wien gehört ohne jeden Zweifel der Prater (frühere Schreibweise Bratter oder Pratter), mit dem je nach Sichtweise der „Wurstelprater“ / Amtswienerisch: „Volksprater“ mit dem weltberühmten Wiener Riesenrad oder auch das knapp 7 Quadratkilometer große Areal darum herum mit Messe, Ernst-Happel-Stadion (früher Praterstadion) und dem „grünen“ Prater, einem Landschaftsschutzgebiet, bezeichnet werden.

Wiener Riesenrad im Prater - Top-Sehenswürdigkeit in der österreichischen Hauptstadt
Wiener Riesenrad: die Hauptattraktion des Praters. Von oben gibt es einen tollen Ausblick auf die österreichische Hauptstadt. | Bildquelle: Weltenbummler

Geschichte des Praters

Die erste urkundliche Erwähnung des Praters datiert aus dem Jahre 1162; eine amtliche Definition für gibt es allerdings bis heute nicht, anfangs nannten die Wiener eine kleine Insel in der Donau, später dann auch die angrenzenden Auwälder so, die teilweise bis 1920 als Jagdgelände genutzt wurden. Im Jahre 1766 verfügte Kaiser Joseph II. im Wienerischen Diarium, dass im Prater „auch Niemanden verwehrt seyn soll, sich daselbst mit Ballonschlagen, Keglscheibn, und andern erlaubten Unterhaltungen eigenen Gefallens zu divertieren“ – frei übersetzt, das Areal war fortan für die Öffentlichkeit frei zugänglich, was bei einer adeligen Wienerin auf Missfallen gestoßen sein muss. Der Überlieferung nach soll Joseph II. ohne kaiserlichen Standesdünkel reagiert haben:

„Madame, wenn ich nur unter meinesgleichen sein wollte, müßte ich in die Kapuzinergruft hinuntersteigen.“
Quelle: http://www.unbekannteswien.at/archiv/06-99/themen/2/index.html

Im Zuge der Donauregulierung in den Jahren 1870 bis 1875 wurde ein neues Flussbett mit höherer Fließgeschwindigkeit angelegt, Nebenarme hingegen – heute „Alte Donau“ genannt – wurden in ruhende Gewässer gewandelt, so dass die typische Auenvegetation verschwand.
Das Gebiet wurde bald vor allem sonn- und feiertags als Ausflugsziel angenommen. Der Zutritt war an Sonntagen aber erst ab 10 Uhr gestattet, um die Bürger nicht vom Gottesdienstbesuch abzuhalten. 1774 wurde die Umzäunung abgerissen, so dass von nun an der Zugang jederzeit möglich war.

Im weiteren Verlauf der Geschichte hat der Prater viel gesehen: die Weltausstellung 1873, Zerstörungen durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg, ein Großbrand im Jahr 1945. Hier gab es die erste Geisterbahn der Welt, Kinos und Theater, … Wer über die Geschichte des Praters wissen möchte, für den ist das Pratermuseum im Planetarium – das astronomische Angebot dort ist ebenfalls sehenswert – nahe dem Riesenrad die erste Anlaufstelle.

Der Prater heute: Öffnungszeiten, Preise, Anfahrt

Das Wiener Pratergelände ist heute an 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang frei zugänglich. Die Öffnungszeiten der einzelnen Fahrgeschäfte je nach Nachfrage und Wetterlage im Zeitraum von 10 Uhr am Vormittag bis 1 Uhr in der Nacht und sind somit sowohl für einheimische Schulschwänzer als auch für Touristen aus aller Welt attraktiv. Bei den großen Attraktionen wie dem Wiener Riesenrad kommt es regelmäßig zu Revisionsarbeiten, so dass es immer wieder zu Unterbrechungen der Betriebstätigkeit kommt. Die Hauptsaison dauert von Mitte März bis Ende Oktober. Im Gegensatz zu anderen Vergnügungsparks gibt es keine Eintrittsgebühr, sondern die Preise – zwischen € 1 und € 5 je Fahrt sind ähnlich wie bei einem Jahrmarkt direkt beim Betreiber zu entrichten. Bargeldloses Zahlen ist mit Hilfe der Pratercard möglich. Das Gelände ist mit U- und S-Bahn bestens erreichbar. Wer mit dem PKW anreist, sollte wissen, dass der gesamte 2. Wiener Gemeindebezirk, die Leopoldstadt, eine einzige Kurzparkzone ist, in der das Parken an Wochentagen auf maximal zwei Stunden limitiert ist.

Youtube-Video von Seesen17 zur Hochschaubahn im Wiener Prater

Die Hochschaubahn im Wiener Prater begeistert Jung und Alt seit 1950. Die Vorgängerbahn, ebenfalls eine Holzachterbahn fuhr von 1909 bis 1944, wo sie – vermutlich als Folge eines Kurzschlusses – abbrannte.

Die wichtigsten Attraktionen im Prater

Hauptattraktion und Wahrzeichen des Praters ist zweifellos das Wiener Riesenrad. Wenige Schritte davon entfernt gibt es noch das etwas kleinere Blumenrad, das mit offenen, sich drehenden Kabinen ausgestattet ist. Das größte Kettenkarussell der Welt (Praterturm), die berühmte Liliputbahn und zahlreiche Geisterbahnen und Achterbahnen – besonders schön: die Hochschaubahn, eine historische hölzerne Achterbahn – drehen ihre Runden.

Weitere Quellen und Informationen


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