Das Oktoberfest in München ist die größte Veranstaltung in Bayern und eines der größten Volksfeste der Welt – und auch dieses Jahr kommen wieder ca. 6 Millionen Menschen zu Besuch. Die Gäste reisen aus der gesamten Welt an, sogar einige Australier wollen sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.
Besucher, welche am Oktoberfest teilnehmen möchten, sollten sich rechtzeitig über die Schlafmöglichkeiten informieren und einen Hotelplatz buchen. Bei einer spontanen Anreise ist es sehr schwierig, in dieser Zeit eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Auch die privaten Plätze sind vergeben oder nur gegen teilweise horrende Summen erhältlich (so manch ein Student hat sich während der Wiesn-Zeit schon die halbe Jahresmiete zusammengespart), und eine Übernachtung im Auto dürfte für viele Menschen sehr unkomfortabel sein. Die Reise sollte sorgfältig geplant werden, damit am späten Abend ein Platz zum Schlafen vorhanden ist.
Der Festumzug
Noch bevor das erste Bier über den Tresen gereicht wird, ziehen die Gastwirte und viele Bürger von München durch ihre Stadt. Mit mehreren Spielmannszügen und festlich geschmückten Pferdewagen, wo in den meisten Fällen Bierfässer zu sehen sind, geht der Tross in Richtung der Theresienwiese. Am Straßenrand stehen viele Zuschauer, um das große Spektakel zu erleben. Allerdings sind einige einheimische Bürger von den Gegebenheiten am Rande der Prozession weniger begeistert.
Denn alle Jahre wieder bedeutet Oktoberfest-Zeit auch viel Lärm und Gedränge in der Stadt, überfüllte U-Bahnen, Glasscherben auf der Straße und alles Weitere, was zu viel Alkohol so ans Tageslicht fördert…
Der Anstich
Das erste Oktoberfest wurde am 17. Oktober 1810 eröffnet, und der Erfinder dieser Veranstaltung war ein bürgerlicher Unteroffizier. Zur damaligen Zeit konnte niemand ahnen, dass dieses Event derartige Ausmaße annimmt. Bevor es mit dem Feiern richtig losgeht, erfolgt am ersten Samstag der Bieranstich im Schottenhamel-Festzelt. Diese Aufgabe übernimmt in echter bayrischer Tracht der Oberbürgermeister von München. Diese Zeremonie wird durch 12 Böllerschüsse begleitet, denn nun darf in allen Bierzelten der Gerstensaft ausgeschenkt werden. In jedem Jahr wird die Maß Bier etwas teurer, trotzdem lassen sich die Menschen ihre Partylaune nicht verderben.
Wer das Oktoberfest spontan besucht, muss manchmal eine gewisse Zeit vor einem Bierzelt warten, bis einige Plätze frei geworden sind. Doch in den Zelten herrscht eine so gute Stimmung, dass die Warterei schnell vergessen ist. Besser sind die Besucher dran, welche einen Platz in einem Zelt über ein Reisebüro gebucht haben. Es werden spezielle Fahrten zum Oktoberfest angeboten und der Sitzplatz ist ebenfalls gesichert.
Gewarnt wird jedes Jahr vor übertriebenem Alkoholgenuss und vor Taschendieben, wie manch anderen Veranstaltungen auch. Die Polizei und medizinische Versorgung stehen jeder Zeit bereit, um rechtzeitig helfen zu können.
Vergnügen für die Familie
Auf der Wiesn gibt es einen riesigen Vergnügungspark, welcher ein beliebter Anziehungspunkt für die gesamte Familie ist. Kinderkarussell, Achterbahn und verschiedene Schießstände sind besondere Highlights. Eine riesige Gaudi ist das Feldl’s Teufelsrad. Die Besucher müssen sich so lange wie möglich auf einer drehenden Fläche aufhalten. Diese Sache benötigt schon im nüchternen Zustand eine gute Fähigkeit, die Balance zu halten, leicht angetrunkene Personen rutschen schon bei einer niedrigen Umdrehungszahl in die Bande.
Auch die Prominenz aus Politik, Kultur und Fernsehen findet sich auf dem Oktoberfest ein. Für die ausgewählten Gäste stehen meist bestimmte Bereiche in den Zelten zur Verfügung, und der normale Bürger hat kaum eine Chance, mit seinem Idolen zu feiern. Die Promis möchten meistens einfach unter sich sein und das Oktoberfest auf ihre Art erleben. Welcher Schauspieler oder Sänger beim Trinken über das Ziel hinausgeschossen ist, können interessierte Leute später auf ihrem Bildschirm sehen oder in einer Zeitschrift nachlesen.
Trotz einiger eventueller Unannähmlichkeiten werden die meisten Besucher das Oktoberfest in angenehmer Erinnerung behalten, und im kommenden Jahr ist ein Teil der Gäste wieder dabei.