Dieses Jahr haben wir zehnjähriges Jubiläum gefeiert als Spezialreiseveranstalter für die Philippinen. Dabei war es damals alles andere als klar, wie der Weg aussehen könnte. Ich hatte München nach meinem Studium der Geschichte und Philosophie im März 2013 in Richtung Philippinen verlassen, zumindest temporär, um in meiner zweiten Heimat Fuß zu fassen.
Ich wusste noch nicht so recht, wo die Reise unternehmerisch hingehen sollte – immerhin hatte ich seit 2011 schon ein Gewerbe angemeldet. Das war allerdings damals noch fokussiert auf Online Marketing, und die Reiseunternehmung kam erst deutlich später hinzu. Erst im Rückblick erkenne ich, wie wichtig das Thema Selbstverwirklichung in diesem Zusammenhang war und immer noch ist.
Über Identitätsfindung zur Selbstverwirklichung
Im Rückblick waren meine Treffen mit Katrin de Guia sehr wichtig, da ich über sie und ihr Buch („Kapwa – The Self in the Other“) zum ersten Mal mit kapwa in Berührung kam – das war 2006. Im Anschluss habe ich mich intensiver mit meiner deutsch-philippinischen Identität befasst und vor allem meiner „philippinischen Seite“ mehr Raum gegeben.
Da ich während der Semesterferien sehr oft auf die Philippinen gereist bin, um immer tiefer in diese exotische Welt einzutauchen, habe ich immer mehr Aspekte entdeckt, die ich sowohl während meiner Streifzüge quer durch die philippinische Inselwelt entdeckt habe, aber auch in mir selbst wiederfand. Warum verhielt ich mich so, wie ich es tat? Wieso dachte ich die Gedanken, die ich im Kopf hatte? Wer und was war mir wichtig, welche Bedeutung hat mein Leben?
Die Suche nach der eigenen Identität oder den eigenen Identitäten hängt auch stark mit der Beantwortung philosophischer Fragen zusammen. Wenn ich dann aber Antworten finde und insbesondere herausfinde, was mir wichtig ist, welche Werte ich habe, und was ich in meiner begrenzten Zeit auf Erden wirklich tun will, dann kann ich auch meinem innersten Wesen Ausdruck verleihen, das für mich Wesentliche priorisieren und mein Selbst verwirklichen, mich selbstverwirklichen.
Ich erkannte, dass mir der „kapwa spirit“ wichtig ist, und dabei helfen wollte, diesem noch mehr Gestalt geben wollte. Damit verbunden ist die philippinische Mentalität bzw. Gastfreundlichkeit, welche im Rahmen der Reiseveranstaltung dann ein toller Pluspunkt war – dies wurde und wird uns immer wieder von den vielen Gästen, die wir betreuen dürfen, zurückgespielt. Da die Philippinen für meine Begriffe schon immer zu schlecht wegkamen in den Medien, wollte ich dazu beitragen, Land & Leute bekannter zu machen, für sie werben.
Nachhaltiger Sporttourismus
In letzter Zeit habe ich überlegt, was die nächsten unternehmerischen Schritte sein könnten, um meine verschiedenen Interessen noch besser miteinander zu verbinden. Neben Online Marketing und Reiseveranstaltung ist es insbesondere der Ausdauersport, und dabei Triathlon, der mich begeistert. Ich habe das Gefühl, auf meinen langen Radausfahrten, auf Läufen und während des Schwimmtrainings ganz bei mir zu sein, ich selbst zu sein.
Da für mich gerade Radreisen eine sehr nachhaltige und stimmige Form des Reisens sind, kann ich mir gut vorstellen, dass wir künftig mit unserer Reiseveranstaltung mehr in diese Richtung gehen werden. Daneben wären Wellnessreisen noch spannend sowie weitere Möglichkeiten, nachhaltige Aktiv- und Outdoorreisen durchzuführen.
Nach der Lektüre von Isabelles Beispielen zur Selbstverwirklichung habe ich jedenfalls noch mehr Lust bekommen, meine unternehmerische Reise fortzuführen und noch genauer herauszuarbeiten, was ich wirklich. Ich habe den Eindruck, dass ich durch die intensive Beschäftigung mit den wesentlichen Fragen immer wieder neue Aspekte entdecke und Möglichkeiten finde, um mich kreativ zu verwirklichen.