Messe und Buchdruck, berühmte Musiker und Komponisten, historische Baudenkmäler und moderne Wolkenkratzer – Leipzig ist eine Stadt, die nicht nur auf eine außergewöhnlich reiche Kunstgeschichte zurückblicken kann, sondern der es gelingt, ehrwürdige Tradition mit Frische und Lebendigkeit zu kombinieren und so eine reizvolle Bühne zu schaffen, deren Baudenkmäler die passende Kulisse dazu bilden.
Vielleicht reicht ein Kurzurlaub in der sächsischen Metropole gar nicht aus, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden, die sich zwischen Innenstadt und Südvorstadt ausbreiten, auf jeden Fall aber verspricht der Aufenthalt eine gelungene Mischung aus Kunst, Kultur und pulsierendem Nachtleben.
Inhaltsübersicht
Sehenswürdigkeiten zwischen Barock und Moderne
Bereits im 12. Jahrhundert konnte das Handelszentrum Leipzig seinen späteren Ruf als Messestadt etablieren und zu einem der ältesten Messeplätze der Welt ausweiten. Noch heute ist die Alte Waage sehenswert. Hier wurden einst alle Waren gewogen und danach mit entsprechenden Zöllen belegt. Nicht weit entfernt dominiert das Alte Rathaus den gesamten östlichen Marktplatz.
Erbaut in den Jahren 1556/57 gilt das Gebäude als eines der bedeutendsten Bauwerke der Renaissance in Deutschland. Auf der Rückseite findet sich bereits der nächste Höhepunkt, nämlich die Alte Börse am berühmten Naschmarkt. Das zauberhafte, in Weiß-Gold gehaltene Barock-Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet und verleiht dem Viertel gemeinsam mit den umliegenden Bauwerken den imposanten Charme längst vergangener Zeiten. Grandios anzuschauen ist auch die breite Fassade des Reichsgerichtsgebäudes, dessen Architektur deutlich sichtbar von Einflüssen der italienischen Renaissance bestimmt wurde.
Musiktradition in der Bach-Stadt
Nicht nur historische Gebäude laden zum Entdecken ein, auch die weitreichende Museumskultur verbindet Sehenswürdigkeiten unterschiedlichster Art. Großartige Musiker wie Robert Schumann und vor allem Johann Sebastian Bach prägten mit ihren Werken die Musik der Welt. Ausstellungen und Museen berichten über Leben und Werk der großen Meister, allen voran das Gewandhausorchester und der berühmte Thomanerchor, dessen Kantor Bach bis zu seinem Tode war. Mehrmals wöchentlich besteht die Gelegenheit, einem Auftritt des Chors in der Thomanerkirche beizuwohnen.
Wer nach so viel Kultur eine Auszeit benötigt, der kann sich in einem der ältesten Kaffeehäuser Europas ausruhen – nämlich im Kaffeehaus „Zum Arabischen Coffee Baum“, das schon Musiker wie Robert Schumann gerne besuchten.
Mittelpunkt des Buchgewerbes nicht nur zur Leipziger Buchmesse
Die historische Bedeutung der Buchstadt lässt sich bis weit ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Einst waren rund 1500 Firmen in der Branche tätig, einige Verlage sind bis heute im Geschäft. Alljährlich zieht es im Frühjahr Fachbesucher und Buchfreunde gleichermaßen in die Messehallen, um sich im Rahmen der Leipziger Buchmesse über Neuerscheinungen und Autoren zu informieren, Lesungen und Diskussionen beizuwohnen und an diversen Preisverleihungen teilzunehmen. Aber auch abseits der Buchmesse steht das gedruckte Wort im Mittelpunkt des Interesses. Ausstellungen und Lesungen beispielsweise in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) laden das ganze Jahr über Besucher zu interessanten Veranstaltungen ein.
Reges Leipziger Nachtleben für jeden Geschmack
Wo Studenten ihre Freizeit verbringen, sind Kneipen, Clubs und Szene-Treffs nicht weit, da bildet die Universitätsstadt Leipzig keine Ausnahme. Zwischen Innenstadt, Südvorstadt und dem Stadtteil Connewitz hat sich ein bemerkenswert breit gefächertes Nachtleben angesiedelt, das auch Besucher vor die Qual der Wahl stellt, sich für das richtige Abendprogramm zu entscheiden. Als klassischer Insider-Tipp gilt das Tanzcafé im Haus der Demokratie in Connewitz, das mit Konzert- und Clubabenden aufwartet.
Ebenfalls in Connewitz sowie in Teilen der Südvorstadt sorgt die Alternative Szene für Abwechslung. In der bunten Kneipenlandschaft lässt sich der Abend bei einer regionalen „Gose“ genießen, vor allem im Sommer sorgt die Außengastronomie in Barfußgässchen und Gottschedstraße für fast maritimes Flair. Da es keine Sperrstunde gibt, kann bis in die frühen Morgenstunden gefeiert werden! Wer sich lieber den traditionellen Künsten hingibt, sollte sich Karten für Oper oder Gewandhaus besorgen und dort den Meisterwerken der Komponisten lauschen, die die Metropole im Nordwesten Sachsens zur Musikstadt gemacht haben.
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