Ob Aktivurlaub mit Radeln und Wandern oder faulenzen und in der Sonne dösen: auf Korsika ist beides wunderbar möglich. Die Mittelmeerinsel wird vielfach unterschätzt und bietet vielleicht gerade deshalb noch zahlreiche vom Massentourismus noch unentdeckte Ecken.
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Schon in der Antike geschätzt
Korsika gibt seinen Besuchern so allen Grund, es zu lieben: einsame sandige Buchten, türkisblaues Wasser, imposante Gebirgsketten, reichlich Sonnenschein und leckere Köstlichkeiten erwarten einen dort. Kein Wunder also, dass die viertgrößte Mittelmeerinsel, die politisch gesehen zu Frankreich gehört, schon bei den alten Griechen den Namen „kalliste“, übersetzt die Schönste, trug. Gerade die Mischung aus Berg und Küste machen sie so spannend: das Gebirgsmassiv der Insel ist kaum 30 Kilometer vom Meer entfernt und ragt mit 70 Gipfeln auf über 2000 Meter hoch. Dort oben liegt manchmal bis in den Juni hinein noch Schnee, während man an den Stränden bereits das 20 Grad warme Meerwasser genießen kann.
Korsika gilt als Insel der Gegensätze zwischen malerischen Buchten und rauer Bergwelt, politisch zu Frankreich gehörend, aber um Eigenständigkeit bemüht.
Badeurlaub fernab vom Massentourismus
Gerade diese Gegensätze machen die Insel so beliebt bei Urlauber. Egal ob Naturfan, Extremsportler oder Strandfaulenzer – hier kommt jeder auf seine Kosten. Vor allem die 1047 Kilometer lange Küstenlandschaft lockt viele Badebegeisterte, denn die Auswahl an Badebuchten und Stränden ist besonders groß. Die schönsten Strände findet man an der Nordküste von Calvi bis Saint-Florent sowie rund ums Cap Corse und an der Süd-Ostküste zwischen Porto Vecchio und Bonifacio. Wer sich noch etwas genauer informieren möchten, findet hier eine tolle Übersicht über die zehn schönsten Strände der Insel. Doch keine Sorge: selbst in der Hochsaison gibt es an den Küsten noch genug ruhige und oft teils einsam Buchten, in denen es sich optimal entspannen lässt. Außerdem ist das ruhige, flach abfallende Wasser an den meisten Stränden Korsikas ideal, um auch mit Kindern unbesorgt eine Runde planschen zu gehen.
Ein Paradies für Bergfreunde
Der aus Hochgebirge bestehende Teil Korsikas lädt dagegen zu einen spannenden Aktivurlaub ein. Wandern, Bouldern, Klettern – hier schlägt das Herz eines jeden Bergsportlers höher. Es gibt einfache Wanderwege bis hin zu hochalpinen Bergtouren, die allesamt aufgrund ihrer Nähe zum Meer immer wieder mit traumhaften Blicken auf das Meer locken. Zu den schönsten Kipfeln Korsikas zählen zum Beispiel der Paglia Orba, der Monte Rotondo oder der Monte Cinto: Sie sind allesamt über 2.500 Meter hoch, bieten grandiose Ausblicke und sind unter Wander- und Kletterfreunden äußerst beliebt. Vor allem die erfahreneren Wanderer zählen den Sentier de Grand Randonée 2 als den schönsten Trek in ganz Europa. Der GR 20 führt als alpiner Bergwanderweg in leicht südöstlicher Richtung über etwa 180 Kilometer quer über die komplette Insel – ist allerdings auch entsprechend konditionell und technisch fordernd! Aber keine Sorge: Auch weniger trainierte Bergfreunde finden hier schöne Touren.
Typisch für das korsische Klima sind feuchte, milde Wintermonate, während die Sommer trocken und warm sind. Starke Winde und hohe Berge sorgen für stark schwankende Niederschlagsmengen.
Viel zu entdecken
Auch wenn Korsika die am dünnsten besiedelte der großen Mittelmeerinseln ist: Die Küstenorte locken trotzdem mit quirligen Bummelgassen und sehenswerter Architektur. Viele der kleinen Städte, wie zum Beispiel Bonifacio, Bastia oder Napoleons Geburtsstadt Ajaccio, haben einen starken historischen Hintergrund, in denen es dank gotischer und romanischer Kirchen, interessanter Museen und romantischen Hafenpromenaden einiges zu entdecken gibt. Und wo sonst könnte man die korsische Küche besser entdecken? Die Auswahl an Restaurants, welche die traditionelle Küche anbieten, ist hier besonders groß. Zu den Klassikern gehören Canneloni au Brocciu, eine Gemüsesuppe mit Speck (Soupe Corse) und Wildschweingerichten. Dabei duftet es überall hauchzart nach Thymian, Mandeln, Feigen und Kastanien.
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Korsika hat bei einer Fläche von rund 8.700 km² nur rund 300.000 Einwohner eine sehr geringe Bevölkerungsdichte.
Anreise nach Korsika: mit der Auto und Fähre oder mit dem Flugzeug
Gerade für Individualreisen ist die Insel perfekt, da sie dank dem Fährentransport entspannt mit dem Auto erreichbar ist und dieses auch gleichzeitig für Entdeckungstouren auf der Insel genutzt werden kann. Da Korsika näher an Italien als an Frankreich liegt, ist der Hafen in Genua für die meisten aus Süddeutschland und der Schweiz kommenden Urlauber die zweckmäßigste Verbindung.
Der Fährenanbieter Mobylines bietet mehrmals täglich günstige Abfahrten von Genua als auch von Livorno nach Bastia an, allerdings sollten die Tickets vor allem zur Hochsaison vorher online gebucht werden, um langes Warten vor den Ticketschaltern zu vermeiden. Eine Alternativroute wäre über das französische Autobahnnetz zu den Fähren von Marseille, Toulon oder Nizza.
Flugreisende landen meist in Bastia oder Ajaccio.