Jetlag reduzieren bei Flugreisen


Reisen ist spannend und je weiter weg das Reiseziel liegt, umso aufregender ist das Erlebnis. Nur haben Fernreisen leider einen unvermeidbaren Nebeneffekt, der fast jedem Weltenbummler zu schaffen macht: Den Jetlag, also die Müdigkeit aufgrund der Verschiebung der Zeitzonen. Tagelang fühlen sich die Leute nach ihrer Ankunft im Zielland erschöpft, unfit, haben Kopfschmerzen und verspüren vielleicht sogar Übelkeit – und gerade im Urlaub ist ein solcher Zustand ja alles andere als schön, möchte man doch seine wohlverdiente freie Zeit auch gesund und munter genießen können.

Es wird wohl niemand ganz um den Jetlag herumkommen. Denn Sprünge in derart unterschiedliche Zeitzonen, wie sie die Technik heute ermöglicht, sind einfach unnatürlich und für den Körper deshalb anstrengend. Doch immerhin gibt es einige Maßnahmen, die dabei helfen, den Jetlag stark zu verkürzen und in seiner Intensität zu minimieren.

Reisen mit dem Flieger nach wie vor ohne Alternative. Bildquelle: © Matthias Buehner - Fotolia.com
Lange Flugzeugreisen sind anstrengend.
Bildquelle: © Matthias Buehner – Fotolia.com

Sich schon vor der Flugreise dem Tagesrhythmus des Ziellandes anpassen

Wer nach Westen fliegt (zum Beispiel in die USA), hat durch die Reise einen verlängerten Tag. Um sich an den Rhythmus im Zielland zu gewöhnen, kann es helfen, sich schon in den letzten Tagen zuhause ein wenig anzupassen, also später schlafen zu gehen. Bei Flügen nach Osten (zum Beispiel China) wird der Tag verkürzt. In diesem Fall sollte es helfen, früher ins Bett zu gehen.

Vor Ort ist es meist am sinnvollsten, sich der dort herrschenden Tageszeit zu beugen. Wer also am frühen Morgen oder am Vormittag ankommt, sollte den Tag zu Ende leben, am besten soweit es geht im Freien, denn Tageslicht hilft dem Körper dabei, sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Wichtig ist dabei auch eine richtige, eiweißhaltige Ernährung, die zuverlässig Energie liefert. Wenn das Wachbleiben wirklich kaum möglich ist, sollte sich natürlich niemand unnötig herumquälen, sondern lieber ein paar Stunden schlafen – aber nicht den ganzen Tag verschlafen, sondern sich zuverlässig den Wecker nach zwei bis drei Stunden stellen.

Wer jedoch erst am Abend oder in der Nacht ankommt, sich aber nicht müde fühlt, sollte versuchen, wenigstens ein paar Stunden zu schlafen – es spricht ja nichts dagegen, den nächsten Tag dann schon früher als gewohnt um fünf oder sechs Uhr morgens zu beginnen.

"Wie man sich bettet, so liegt man"
„Wie man sich bettet, so liegt man“

Schlafen im Flugzeug: viel bequemer mit Nackenhörnchen

Als beste Methode zur Verringerung von Jetlag gilt es oft, dann loszufliegen, wenn es im Zielland Abend oder Nacht ist, und dann während des Fluges zu schlafen. Hierbei ist es wichtig, dem Körper einen gewissen Komfort zu bieten, um die Schlafqualität so hoch wie möglich zu halten. In Businesskleidung oder Cocktailkleid schläft es sich unbequem – also unbedingt bequeme, ruhig etwas lässige Kleidung anziehen, wie Hausanzüge oder Jogginghosen. Außerdem ist auch ein Kissen wichtig, am besten ein ergonomisches Nackenkissen, das den Hals stützt und dabei hilft, den Kopf richtig und auch bequem zu lagern. Hängt er ohne Kissen auf der Brust oder wird hin und her geschüttelt, kann das später nicht nur zu Nackenschmerzen führen, sondern es sorgt auch nicht gerade für einen erholsamen Schlaf, falls es denn überhaupt gelingt, in dieser Position einzuschlafen. Normalerweise werden auf jedem Flug Kissen angeboten, die Qualität kann aber natürlich sehr unterschiedlich sein. Wer sichergehen möchte, nimmt sein eigenes Nackenhörnchen mit, wie zum Beispiel das flexible und für Allergiker geeignete Exemplar von Technogel.

Auch Ohrstöpsel, die die Fluggeräusche und Gespräche der Mitreisenden unterdrücken, können das Einschlafen erleichtern und für einen tiefen Schlaf sorgen. Manche Menschen schwören auch auf Entspannungsmusik. Wer unterwegs Probleme beim Einschlafen hat, kann sich mit einem pflanzlichen Mittel wie Baldrian helfen.
Wer einen Flug erwischt, der tagsüber stattfindet und dann erst abends oder nachts ankommt, sollte hingegen nicht oder nur kurz im Flugzeug schlafen, sondern lieber nach der Ankunft direkt ins Bett gehen. Immer wieder aufzustehen und im Flugzeug herumzugehen hilft dabei, den Kreislauf auf Trab zu halten und Müdigkeit vorzubeugen.

Auch das Reisegepäck ist ein wichtiger Parameter. Schwere Koffer sollten leicht transportierbar sein. Moderne Koffer haben die entsprechenden Vorkehrungen schon integriert. Ansonsten können stabile Trolleys ein gute Alternative sein.

Keine Flugreise ohne sperriges Reisegepäck Bildquelle: @ Rainer Sturm / pixelio.de
Keine Flugreise ohne sperriges Reisegepäck
Bildquelle: @ Rainer Sturm / pixelio.de

Viel Wasser, kein Koffein

Die Luft im Flugzeug ist sehr trocken und stellt den Körper vor ungewohnte Herausforderungen. Wer nicht genug trinkt, wird schnell müde, was auch nach der Ankunft noch länger anhalten kann, da der Körper sich von dem Flüssigkeitsmangel auch erst erholen muss. Deshalb sollte jeder Fluggast während eines Langstreckenfluges mindestens zwei Liter trinken. Die Rede ist von Wasser – Kaffee hingegen sollte während des Flugs vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden, denn er hält den Körper künstlich wach und bringt den körperlichen Rhythmus durcheinander.

Eine Zwischenlandung einlegen

Wer zeitlich und finanziell die Möglichkeit hat, auf einem Langstreckenflug einen Halt einzulegen, sollte diese nutzen und ein Zwischenziel für zwei bis drei Tage wählen. Das hilft nicht nur dabei, den Jetlag abzumildern, weil er – durch zwei Mal weniger Stunden Zeitverschiebung – sowohl am ersten, als auch am zweiten Ziel schwächer ausfällt, sondern ist auch ein zweiter kleiner Miniurlaub. Denn schließlich ermöglicht ein Zwischenstopp (unter Weltenbummlern auch Stop-Over genannt), eine neue Stadt zumindest oberflächlich kennenzulernen und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Beliebte „Stop-Over“-Städte sind zum Beispiel Singapur oder Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) auf dem Weg nach Australien oder Reykjavik (Island) auf dem Weg in die USA oder Kanada.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert