Berlin ist nicht nur das politische, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Zentrum Deutschlands. Die Masse an Kultur- und Freizeitangeboten ist geradezu unüberschaubar und vom Museum über das Rockkonzert bis hin zur Lesung ist für jeden Geschmack und Lebensstil etwas dabei – schließlich ist Berlin eine Weltmetropole und mit mehr als drei Millionen Einwohnern auch mit Abstand die größte Stadt der Bundesrepublik. Im folgenden Artikel möchten wir einen kleinen, natürlich nur beispielhaften Überblick über Berlins Bühnen geben – wo in Deutschlands Hauptstadt müssen Sie hin, wenn sie in die Oper, ins Theater oder ins Musical möchten? Wo gibt’s Lesungen, große Pop- und Rockkonzerte oder kleinere Bühnen für Livemusik aus alternativen Musikszenen?
Inhaltsübersicht
Klassisch, brachial, international: Die Theaterbühnen Berlins
Das Berliner Ensemble ist vor allem für seinen berühmten Gründer bekannt: Berthold Brecht eröffnete es im Jahr 1949 zusammen mit seiner Frau. So wie die Stücke Brechts, die natürlich über die Jahre immer wieder hier aufgeführt wurden und werden, ist die ganze Linie des Berliner Ensembles politisch orientiert. Trotz gemeinsamem Nenner, sind die Stücke höchst unterschiedlich: Von Helden der vergangenen Jahrhunderte wie Shakespeare und Schiller über moderne oder zeitgenössische Autoren wie Max Frisch und Elfriede Jelinek bis hin zu antiken Dichtern wie Sophokles werden hier Stücke aller Autoren inszeniert, die gesellschaftliche oder politische Botschaften in ihren Stücken verarbeiteten.
Weitere berühmte Theaterbühnen sind zum Beispiel das Maxim Gorki Theater, das Deutsche Theater, das Renaissance-Theater sowie die provokante Volksbühne, die auch als „Brachialtheater“ bekannt ist und die konventionellen Theaterregeln sprengt.
In Berlin gibt es neben deutschsprachigen auch eine ganze Reihe internationaler Theater, die Stücke in englischer, spanischer, französischer, polnischer oder türkischer Sprache inszenieren. Eines von ihnen ist das russische Theater, das nicht nur russische Theaterstücke (teilweise sogar in deutscher Sprache) im Programm stehen hat, sondern auch Lesungen, Filme und Konzerte.
Musik, Show und Tanz in Berlin: Musical- und Showtheater
Wer Musicals in Berlin sehen möchte, wird in den meisten Fällen im Stage Theater des Westens landen, dem ältesten Musicaltheater der Stadt. 1896 als Privattheater erbaut und nach dem zweiten Weltkrieg jahrelang die Spielstätte der städtischen Oper gewesen, werden hier heute vor allem die Klassiker unter den Musicals aufgeführt. Hier liefen „Die Drei Musketiere“, ebenso wie „Les Miserables“ und der berühmte „Tanz der Vampire“. In der Regel wird am Stage Theater des Westens ein Musical etwa neun bis 12 Monate lang aufgeführt. Noch bis Oktober 2018 steht „Ghost“ auf dem Spielplan. Eine Übersicht über alle aktuellen Musicals in Berlin finden Sie auf Musical1, wo Sie auch gleich die Tickets für die Vorstellung Ihrer Wahl bekommen.
Der Friedrichsstadt-Palast begeistert das Publikum nicht nur mit seinen Musicals, sondern auch mit seiner technischen Ausstattung. Schon von außen erstrahlt er in bunten Farben und verkörpert damit den Glanz der Musicalwelt. In diesem größten Revue-Theater Europas, welches zugleich die bestbesuchte Bühne Berlins ist, werden fulminante Grand Shows präsentiert. Bis September 2018 läuft noch die aktuelle Aufführung „THE ONE Grand Show“, danach geht’s weiter mit „Vivid“.
Opernhäuser und Konzertsäle für klassische Musik
Im edlen Berliner Konzerthaus residiert das Konzerthausorchester, ehemals genannt Berliner Sinfonieorchester und bekannt als eines der besten Orchester der DDR. Das beeindruckende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist schon in architektonischer Hinsicht einen Besuch wert und das weiß auch die Stadt selbst, präsentiert sie das Konzerthaus doch gerne als Treffpunkt bei staatlichen Empfängen. In den vier Konzertsälen finden jedes Jahr etwa 500 Veranstaltungen statt – es ist also jeden Tag etwas geboten. Das Programm umfasst nicht nur die Konzerte des Orchesters, sondern auch Kammermusik, Kinderkonzerte oder Musiktheatervorstellungen.
Musikalisch nicht minder anspruchsvoll sind die Musiker in der Berliner Philharmonie, und ebenso ist auch der Konzertsaal als Inbegriff eines „organischen Bauens“ sehr sehenswert. Wenn Sie zu einem Konzert der Philharmoniker anreisen und vorher etwas Zeit mitbringen, können Sie außerdem das Museum für Musikinstrumente, nordöstlich vom Konzertsaal gelegen, besuchen.
Die Berliner Philharmonie
Ferner gibt es in Berlin drei Opernhäuser: Die Deutsche Oper, die Staatsoper unter den Linden sowie die Komische Oper Berlin. Während die ersten beiden als „klassische“ Opernhäuser zu verstehen sind, welche die großen Opernwerke vor allem des 19. Jahrhunderts auf die Bühne bringen, ist die Komische Oper eher ein avantgardistisches Musiktheater, das sich stark auf zeitgenössische Inszenierungen fokussiert.
Pop- und Rockkonzerte: Die großen Bühnen Berlins
Wenn die großen Namen der Pop- und Rockmusik auf Europatour gehen, steht Berlin fast immer im Tourplan und so gibt es kaum einen namhaften Künstler, der noch nicht in der Hauptstadt aufgetreten ist. Populäre Open-Air-Bühnen sind zum Beispiel das Olympiastadion, die Waldbühne oder der Sommergarten der Messe Berlin. Eine geschlossene Halle, die jede Menge Platz für große Konzerte bietet, ist beispielsweise die Mercedes-Benz-Arena.
Im Jahr 2018 geben unter vielen anderen auch folgende Stars in Berlin ein Konzert:
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Thirty Seconds To Mars (03.05.2018, Mercedes-Benz-Arena)
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The Rolling Stones (22.06.2018, Olympiastadion)
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Nena (22.06.2018, Zitadelle Spandau)
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Ed Sheeran (19.07.2018, Olympiastadion)
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The Kelly Family (28.07.2018, Waldbühne)
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Kraftklub (04.08.2018, Kindl-Bühne Wuhlheide)
Weitere Interpreten aus dem Pop- und Rockbereich, die 2018 in Berlin spielen, hat das Magazin PRINZ zusammengetragen.
Alternative Musikbühnen: Wo die Subkulturen zuhause sind
Gerade als Reisender ist es etwas schwieriger, die alternativen oder subkulturellen Locations in Berlin zu finden, als die allseits bekannten Opernhäuser, Theater oder Arenen. Der Idealfall ist, Sie kennen jemanden in Berlin, der an Kultur dieser Art interessiert ist und Sie ein wenig durch die bunte Vielfalt der Berliner Subkulturen lenken kann. Wenn nicht, haben wir zumindest einige erste Anhaltspunkte für Sie.
Interessante Indie-Clubs, die Konzerte unbekannterer Bands vor allem aus dem Alternative Rock Bereich sowie Partys auf die Beine stellen, sind zum Beispiel LIDO, der Privat Club oder der Sage Club. Etwas düsterer und härter geht es im K17 Club zu. Der Musikexpress hat eine umfangreiche Liste an Indie-Konzerten für 2018 in Berlin zusammengestellt.
Kleinkunstbühnen in Berlin: Lesungen, Poetry Slam, Kabarett und mehr
Performancekunst findet nicht nur auf den großen Bühnen statt, sondern auch auf vielen kleinen Bühnen in Örtlichkeiten, in welchen eine gemütliche und manchmal auch geradezu familiäre Atmosphäre herrscht und die sich in erster Linie auf Kleinkunst spezialisieren. Darunter fällt alles, was mit Inszenierungen und Aufführungen zu tun hat: Kabarett, Poetry Slam, Comedy, Lesungen, Marionettentheater und vieles mehr.
Eine dieser Örtlichkeiten ist die glamouröse Bar jeder Vernunft mit ihren 280 Sitzplätzen. Weitere freie Theater und ähnliche Locations, die der Kleinkunst eine Bühne geben, wie das Theater verlängertes Wohnzimmer oder das Café-Theater Schalotte, stellt dieser Artikel ausführlich dar.
Planen Sie Ihren Städtetrip nach Berlin
Sie sehen also: wer Berlin als Kulturstadt erleben möchte, hat jede Menge Auswahl – alleine schon dann, wenn es um Aufführungen geht. Nun gibt es ja noch viele andere kulturelle Angebote. Vielleicht hilft Ihnen unsere kleine exemplarische Übersicht über die Bühnen Berlins dabei, sich zu entscheiden und Ihren Urlaub zu planen. Was sonst noch wissenswert sein könnte, wenn Sie nach Berlin fahren, können Sie in unserem Reisebericht Städtereise: Berlin am Wochenende nachlesen.