Mit dem Auto durch den wilden Westen von San Francisco (SFO) via Los Angeles – Palm Springs nach Las Vegas, dann mit dem Flugzeug ab nach Hawaii.
Zu zweit starteten wir unsere Reise in San Francisco für zwei Nächte. Wir buchten dort das Sunnyside Hotel – eine der günstigsten Unterkünfte in SFO. Laut den Bewertungen waren wir schon vorinformiert und waren mental darauf vorbereitet, dass dieses Hotel ziemlich heruntergekommen ist und sich auch in einem Obdachlosenviertel von San Francisco befand. Für uns war das insoweit in Ordnung, da wir den ganzen Tag unterwegs waren und nur etwas zum Schlafen gebraucht haben.
Am Ankunftstag ging dann auch schon unsere erste gebuchte Tour los, die Nighttour zur Alcatraz Island. Diese Tour wird nicht regelmäßig angeboten, deshalb wollten wir unbedingt, auch wenn wir von der Hinreise sehr müde waren, die Gefängnis-Insel besuchen. Mit dem Boot fährt man in der Dämmerung in Richtung Alcatraz und fährt einmal um die Insel herum. Diese Bootstour zwischen Golden Gate Bridge und der SFO Bucht ist ein aufregendes Erlebnis, ein richtiges Gänsehaut-Feeling kam auf. Schon da ist mir aufgefallen, dass die Amerikaner alles so gut in Szene setzen können.
In Alcatraz führte uns ein englischsprachiger Guide bis an die Empfangstoren und von dort aus, kann man sich ein Audiogerät in seiner Muttersprache besorgen. Unheimlich war für mich der Block D, in dem sich die gefährlichsten Häftlinge aufhielten, die Zellen waren zwar grösser als in den anderen Blocks, aber sehr dunkel und der Wind peitschte so an den Fenstern und es war eiskalt.
Drei Häftlinge, Frank Morris und die Gebrüder Anglins konnten damals aus diesem Gefängnis fliehen. Bis heute zählen sie zu den meistgesuchten Personen in Amerika.
Am nächsten Morgen gingen wir direkt zur CabelCar und fuhren One Way in Richtung Fisherman`s Wharf. Interessant waren die starken „Gripmens“ nicht jeder kann Gripman auf der CabelCar werden, die Prüfung muss wirklich schwer sein, keine Frau hatte bisher diese Prüfung bestanden.
An der Wharf nahmen wir ein amerikanisches Frühstück ein und gingen am Pier 39 entlang. Dort befinden sich sehr viele Geschäfte, aber vor allem haben wir die vielen Seehunde am Steg entdeckt.
Später buchten wir dann eine Bustour durch SFO. Ich würde diese Bustour jedem empfehlen, nichts ist einfacher als sich durch die Stadt kutschieren zu lassen und nebenbei noch einiges kennenzulernen. An der Golden Gate Bridge sind wir ausgestiegen und sind über die Brücke wieder zurück bis zur Wharf gelaufen – in etwa drei Stunden. Auf dem Weg dorthin, gibt es auch sehr viele Pelikane zu beobachten und da werden einem auch die Entfernungen klarer, deshalb hat das Auto bei den Amerikanern wohl auch einen anderen Stellenwert als in Europa.
Am nächsten Tag fassten wir unser Mietauto und fuhren auf dem Highway Nr. 1 nach Santa Cruz. Hier machten wir allerdings nur kurz einen Halt und wollten ursprünglich die Lokomotiven Tour durch die Mammutbäume machen. Leider fährt diese Lok nur einmal pro Tag, den wir verpassten. Es gibt noch andere Touren, aber die dauern länger als 2 Stunden.
Wir fuhren weiter bis zu unserem ersten Motel. Ich kannte bis dato die Motels nur aus den Filmen und ich finde sie klasse. Alle Motels in den wir übernachteten waren sehr sauber und jeder konnte sein eigenes Queensize- Bett nutzen.
Am nächsten Morgen besuchte ich auch meinen ersten „Dennys“ das ist ein beliebtes und kostengünstiges amerikanisches Restaurant. Für mich gab es hier immer die besten Burger und Fries für einen guten Preis. Am Malibu Surfer Strand vorbei ging es weiter nach Santa Monica Pier.
Eine Runde mit dem Riesenrad, einen Snack bei Bubba Gump Shrimps and Co, am Venice Beach entlang marschiert und im Meer kurz plantschen gewesen rundete unser Aufenthalt dort ab.
In Los Angeles holten wir den dritten Reisepartner vom Flughafen ab, der uns die nächsten zwei Wochen begleitete.
Wir entschieden uns mehr Hollywood anzusehen, so machten wir den Hollywood Trail und vergnügten uns im Universal Studios und besuchten das Dolby Theater mit einer kurzen Führung.
Für die nächsten zwei Wochen sind ausschließlich Wanderungen in den verschiedensten Nationalparks angesagt.
Wir kauften uns den Annual Pass „America the beautiful“ für 80 Dollar, der uns in vielen Nationalparks freien Eintritt gewährt. Eine Liste von den Nationalparks, die inbegriffen sind, findet man unter www.usparkpass.com.
Unsere erste Wanderung begann in Mont San Jacinto State Park. Dort machten wir eine 11 km Rundwanderung. Die Seile für die Bahn stammten ursprünglich aus der Schweizer Stadt Thun. Alex wurde spaßeshalber gefragt, ob er hier zur Inspektion gekommen sei. Die Ranger waren generell in allen Nationalparks sehr hilfsbereite, freundliche und humorvolle Menschen.
Im Folgenden die von uns durchgeführten Trails aufgelistet.
Joshua Tree Nationalpark
- Hidden Valley Trail
- Mastodon Peak Loop
An diesen Tagen war es bis zu 46 Grad heiss.
Grand Canyon Nationalpark
- South Rim Trail
- Horsehoe Bend
- Lower Antelope Canyon
Zion National Park
- Canyon Overlook Trail
- West-Rim Trail bis Scout Lookout mit Sicht auf Angels Landing
Den letzten Teil bis zum Angels Landing habe ich persönlich ausgelassen, da ich nicht schwindelfrei bin und ich auf diese Mutprobe gern verzichtet habe.
Bryce Canyon Nationalpark
- Fairyland Rundwanderung ca. 12 km
Für mich einer der schönsten Wanderungen. Angefangen mit dem Sonnenaufgang und dann durch die märchenhafte Kulisse.
- Cedar Breaks National Monument
- Valley of Fire (Pink Canyon)
Wir haben auf dem Weg zwischen den Nationalparks noch anderweitige Trails gemacht wie bspw. Den Toadstools Trailhead oder sind zur Abkühlung mal in den Lake Powell gesprungen. Die Kombination Süßwasser mit Sandstrand finde ich immer gut.
Death Valley Nationalpark
- Zabriskie Point
Aufgrund von Überschwemmungsschäden waren alle Trails leider hier geschlossen.
Auf dem Weg Richtung Las Vegas lohnt es sich auch den Red Rock anzuschauen.
In Las Vegas angekommen habe wir ein Zimmer im Hotel „Excalibur“ am Strip gebucht. Ich habe versucht den „20 Dollar Trick“ anzuwenden und nach einem kostenlosen upgrade gefragt. Wir bekamen immerhin ein Zimmer mit Aussicht auf den Strip im 26ten Stock.
In Las Vegas besuchten wir das Aerosmith Konzert, stiegen nachts in das Riesenrad „Highroller“ ein und machten eine Hotel-Casino-Tour zu Fuß. Die stündliche Wassershow vor dem Bellagio ist wunderschön anzuschauen. Wir fuhren auch mit dem Bus nach „Old Vegas“ auf der anderen Seite. Außerdem gönnten wir uns noch eine kühle Maß im Hofbräuhaus. In Las Vegas verbrachten wir insgesamt vier Nächte. Danach flogen wir zu zweit weiter nach Maui und verließen somit das Festland.
Maui, Hawaii
In Maui angekommen hatten wir ebenso ein Auto gemietet und eine Unterkunft mit Küche, die wirklich sehr gut ausgestattet war, außerdem hatten wir sogar eine eigene Waschmaschine und einen Trockner zur Verfügung stehen und den Pool vor der Nase.
In Maui war es auch eher ein straffes Programm und eher weniger nur „Strandurlaub“. Hier gibt es den Haleakala Nationalpark, dort machten wir zunächst den Sliding Sands Trail. Leider war es sehr neblig an diesem Tag, sodass wir vom Krater kaum etwas gesehen haben. Wir sind trotzdem 5 km in den Krater gelaufen und haben für den Rückweg fast doppelt so lange gebraucht. Hier machen sich die Höhenmeter von fast 3000m ganz schön bemerkbar. Am Abend kann man sich dann den schönen Sonnenuntergang am Haleakala Gipfel anschauen.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Hana „Road to Hana“. Die Strasse bis nach Hana ist sehr kurvenreich und mit vielen Wasserfällen bestückt. Ich wollte aber nur den Punalau Wasserfall finden, ein Geheimtipp. Dieser Wasserfall ist bei Google maps nicht markiert und von der Strasse aus kann man ihn auch nicht sehen. Wir haben ihn gefunden! Mit gutem Schuhwerk und an einem trockenen Tag erreicht man ihn entlang des Flussbetts. So ganz ungefährlich ist das aber trotzdem nicht! Nichtdestotrotz waren wir dort alleine und wir konnten den 30 m hohen Wasserfall genießen. Ein wirklich aufregendes Gefühl.
Es ging weiter zum Waianapanapa State Park. Ein wunderschöner Blick auf die schwarzen Lavafelsen und es gibt einen schwarzen Sandstrand. Dort lag auch ein Seelöwe auf dem Rücken und hat sich gesonnt, das fand ich total sympathisch.
Zu den interessanten Wanderungen zählt auch der Pipiwai Trail. Belohnt wird man am Ende auch hier mit einem Wasserfall.
Am nächsten Tag waren wir zur Abwechselung schnorcheln in der Hololua bay. Wir haben leider keine Meeresschildkröte gesehen, aber dafür viele bunte Fische. Danach machten wir noch den Waihee Ridge Trail ca. 9 km. Am Gipfel angekommen war es zwar wieder sehr neblig, allerdings ist der Weg dort hin echt schön, es lohnt sich!
In den fünf Tagen kann man so viel entdecken, da wäre nur Strandurlaub zu schade gewesen.
So verließen wir die Insel weiter zur nächsten und letzten Insel – Oaho.
In Oaho hatten wir unser Hotel direkt am Waikiki Beach. Dieser Strandabschnitt ist ziemlich gut besucht und es gibt entlang viele Einkaufsmöglichkeiten vor allem Luxusmarken sind hier vertreten.
Wir machten am darauffolgenden Tag eine Movietour in der Kualoa Ranch. Viele bekannte Filme wurden hier gedreht u.a. Jurassic Park, Kong, 50 First Dates, You me and Dupree etc. Im Anschluss sind wir dann zum Kailua beach gefahren und waren dort schwimmen.
Am nächsten Tage fuhren wir den Norden ab. Es gibt einen Teilabschnitt im Norden wo nur eine schmale Strasse vorhanden ist d.h. bei Gegenverkehr muss einer immer so weit zurückfahren bis man aneinander vorbeifahren kann. Zukünftig würde ich das nicht mehr machen und wenn, dann mit dem Roller.
Auf dieser Strecke gibt es einen sogenannten «Turtle Beach». Leider haben wir wieder keine Schildkröte gesehen, ausser im Wasser wie sie sich von den Wellen haben treiben lassen, das sah irgendwie sehr lustig aus. Danach besuchten wir den Ehukai Beach Park und auch dort kann man viele Surfer beobachten.
Wir besuchten die Tage Pearl Harbor und fuhren mit einem Boot zur Gedenkstätte, dort sieht man auch noch ein altes Kampfschiff. Zum Abschluss gab es den wohl letzten Trail der Aiea Loop Trail, den wir in knapp zwei Stunden umrundeten. Wenig Touristen und ein sehr schöner Wanderpfad.
Fünf Wochen gingen verdammt schnell vorbei und wir hatten einen tollen Aufenthalt in den Staaten. Für uns war es eine sehr gute Kombination aus Städtereisen, Nationalparks und Strandurlaub bzw. Schnorcheln und Baden. Wir hatten keine Pannen, niemand ist krank geworden oder hatte einen Unfall und wir hatten nicht einen einzigen Regentag erlebt. Für uns ein gelungener Urlaub, den wir nicht so schnell vergessen werden.