Armenien erleben – das Herz des Kaukasus


Armenien? Die meisten Menschen, denen ich von diesem Land erzähle, reagieren mit Verblüffung – und Neugierde. Ob es dort nicht den Bergkarabachkonflikt gäbe, werde ich oft gefragt. Gab es, entgegne ich. Inzwischen hat sich die Lage dank eines Abkommens beruhigt. Die perfekte Gelegenheit, um das unbekannte Land im Herzen des Kaukasus zu erkunden und Spannendes aus Geschichte, Gegenwart und Gastronomie kennenzulernen.

Armenien, das unbekannte Land

Eine Vorstellung davon, wo die Türkei liegt, haben die meisten. Armenien liegt direkt daneben. Das Land ist mit 29.800 Quadratkilometern etwa so groß wie Brandenburg und hat rund 3 Millionen Einwohner. Schon bei einem relativ kurzen Armenien Urlaub lässt sich ein Großteil des Landes mit seinen unberührten Landschaften, Gebirgen, Seen und architektonischen Highlights wie den vielen Klöstern erkunden. Die alten Kirchen und Klöster, heute teils große Ruinenkomplexe, die in die wild bewachsenen Täler und Gipfel der Landschaft eingebettet sind, gehören zu den am besten erhaltenen religiösen Bauten der Welt. Armenien war weltweit das erste Land, das das Christentum als Staatsreligion annahm (301 n. Chr.) und ist von etlichen eindrucksvollen Sakralbauten geprägt, die teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

Wilde Natur

Wer sich nicht sonderlich für Religion interessiert, kann Gefallen an der Natur Armeniens finden. Berggipfel, Klippen und Höhlen säumen zahlreiche Wanderpfade. Nur die Grenzregion zu Aserbaidschan sowie Bergkarabach gilt es lieber zu meiden, schreibt das Auswärtige Amt. Es ist selten, vor allem seit dem Waffenstillstandsabkommen, dass der über 30-jährige Konflikt aufflammt. Dennoch sollten Touristen sich nicht auf eigene Faust in diese Gegenden begeben. Generell ist es empfehlenswert, einen professionellen Reise-Guide zu buchen. Der hat nicht nur die aktuelle politische Situation im Blick, sondern kennt auch die Sprache sowie kulturelle Gepflogenheiten. Die gängigsten Sprachen sind Armenisch und Russisch, Englisch und andere Fremdsprachen sprechen vergleichsweise wenige Einheimische.

Kulturelles und Kulinarisches

Die fehlenden Sprachkenntnisse führen regelmäßig zur Verwirrung, etwa am Bankautomaten. Während es in Deutschland üblich ist, dass die Bankkarte zuerst herauskommt, wird in Armenien zuerst das Geld herausgegeben. Touristen stecken es oft ein und vergessen ihre Karte. Ein erfahrener Guide macht auf solche Unterschiede rechtzeitig aufmerksam und hilft, wenn es Probleme gibt.

Kulinarisch erinnert die armenische Küche etwas an die Türkei. Beispielsweise gibt es das Lawasch-Brot in beiden Kulturen. Auch Lammfleisch, Joghurt, der Granatapfel oder Auberginen spielen in den Küchen beider Länder eine wichtige Rolle. Die armenische Küche hat aber auch Einflüsse aus anderen Kulturen. Es werden viele Kräuter und Gewürze verwendet, ohne dass es sehr scharf wird. Generell wird viel nach traditionellen Methoden und per Hand hergestellt. Zahlreiche B&B-Unterkünfte bieten solche Hausmannskost an. Armenien ist aber auch für seine Alkoholika berühmt. Neben Brandy und Wodka vor allem für Wein. Eine Weinverkostung ist sehr empfehlenswert.

Praktische Tipps

Vor der Reise nach Armenien Reise Know-How aneignen. Aktuell gilt es, die epidemiologische Lage im Auge zu behalten. Derzeit (Stand: 08/21) reicht zur Einreise nach Armenien ein negativer PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. In der Öffentlichkeit müssen Masken getragen werden, auch in privaten Transportmitteln. Ein ausreichender Vorrat an Masken sollte aus Deutschland mitgebracht werden.


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