Eines der interessantesten Länder Südamerikas hat zu sich selbst gefunden
Noch bis vor wenigen Jahren bestimmten fast ausschließlich Negativschlagzeilen über Gewalt, Krieg und Drogenhandel das öffentliche Bild Kolumbiens in der Welt. Tatsächlich reicht die lange Chronik blutiger Auseinandersetzungen vor Ort bis zur Entdeckung und Eroberung durch die spanischen Konquistadoren im gesamten 16. Jahrhundert zurück.
Die indianische Urbevölkerung wurde in der Folge fast vollständig versklavt und durch schwerste körperliche Arbeit in Minen und auf Plantagen vernichtet. Auch nach der endgültigen Unabhängigkeit des Landes von Spanien im Jahr 1819 erlebte Kolumbien nur vorübergehende Friedensphasen.
Zahlreiche Konflikte und Bürgerkriege prägten das 20. Jahrhundert und gewannen ab den 1960er Jahren durch Kokainschmuggel an zusätzlicher Schärfe. Nach langen Verhandlungen herrscht nun seit 2016 ein stabiler Friedensvertrag zwischen den verfeindeten Parteien. Diese zuverlässige Ruhe im Land wird inzwischen von immer mehr ausländischen Besuchern für individuelle Kolumbien Reisen genutzt.
Inhaltsübersicht
Natur- und Kulturdenkmäler so weit die Augen reichen und die Füße tragen
An Sehenswürdigkeiten herrscht in allen Landesteilen wahrlich keinerlei Mangel, weshalb Reisende gemäß ihrer Aufenthaltszeit fast zwangsläufig eine Auswahl an Zielen treffen müssen. Unabhängig von den persönlich favorisierten Regionen für eine Rundreise bietet sich als Startpunkt jedoch die kolumbianische Hauptstadt Bogotá an.
Zum internationalen Flughafen „El Dorado“ verkehren regelmäßige Direktflüge aus Europa (u.a. ab Amsterdam, Frankfurt/Main, Madrid, Paris, Istanbul) sowie Nord- und Südamerika. Bevor man die Weiterreise in Angriff nimmt, kann man sich zunächst die Attraktionen vor Ort ansehen.
Es gibt über 100 interessante Museen und Galerien, ein Höhepunkt ist das Goldmuseum („Museo del Oro“) mit über 35.000 präkolumbischen Goldobjekten. An der Plaza Bolívar in der Altstadt „La Candelaria“ beeindrucken historische Gebäude wie die Kathedrale von 1823 und der Kongress „Capitolio Nacional de Colombia“ von 1926. Eine grüne Oase ist der Simón-Bolívar-Park, außerhalb liegen der 145 Meter hohe Tequendama-Wasserfall und das Ausflugsziel des 247 km² großen Stausees Tominé bei Guatavita.
Weltkulturerbe, Karnevalshochburg, verlassene Städte und Badespaß im Norden
Fliegt man von hier weiter in das nördliche gelegene Karibische Tiefland rund um die altehrwürdigen Städte Barranquilla, Cartagena de Indias und Santa Marta, erwartet einen dort ebenfalls viel Sehenswertes.
So gilt Cartagena als eine der schönsten Kolonialstädte in Südamerika überhaupt, das Stadtzentrum mit den Stadtteilen Centro, San Diego und Getsemaní gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Unterkünfte aller Klassen gibt es in der Hotelzone Bocagrande, Klubs und Restaurants im historischen Zentrum.
In der nicht weit entfernten Hafenstadt Barranquilla wird seit 100 Jahren vor allem der Karneval ausgiebig gefeiert. Als Ausflugsziele in der Umgebung bieten sich der 15.000 Hektar große Tayrona-Nationalpark und die indigene Ruinenstadt „Ciudad Perdida“ in der Sierra Nevada de Santa Marta an.
Weiter östlich liegt mit der Stadt Santa Marta ein bei Kolumbianern wie ausländischen Gästen gleichermaßen beliebter Bade- und Ferienort. Außer für ihre langen Strände (El Roadero) ist die Stadt auch für das fruchtbare Umland mit großen Mango- und Bananenpflanzungen bekannt.
Blumen, Poesie und Lichter, Vulkane, Kaffee und große Fiestas in den Anden
Von Bogotá aus bequem und in wenigen Stunden mit dem Bus oder Mietwagen zu erreichen ist hingegen das westlich gelegene Andenhochland (Región Andina). Größte Stadt in der Gegend ist Medellin mit aktuell gut 3,7 Millionen Einwohnern.
Die „Stadt des ewigen Frühlings“ mit dem warmen Klima ist im ganzen Land für die „Feria de Flores“ (Blumenfestival), das „Festival Internacional de Poesía de Medellín“ (Poesiefestival) und die „Fiesta de Luz“ (Lichterfestival) bekannt.
Architektonische Attraktionen sind die Kathedrale „Catedral Metropolitana de Medellín“ von 1909, das Natur- und Kulturmuseum „Museo de Antioquia“ und das „Museo Casa de la Memoria“ (Haus der Erinnerung) zur kriegerischen Vergangenheit Kolumbiens.
Individuelle Kolumbien Reisen können auch gut in die kleineren Städte in den Anden unternommen werden. Bei Manizales im größten Kaffeeanbaugebiet des Landes liegt etwa der knapp 5.400 Meter hohe und ganzjährig schneebedeckte Vulkan Nevado del Ruiz.
In Pereira begeistern der botanische Garten der Technischen Universität, der Zoo Matecaña mit über 150 Tierarten und das Stadtzentrum Ciudad Victoria mit großen Einkaufszentren und dem Egoya-Stadtpark. Cali als Hauptstadt des Departamento Valle del Cauca weiter westlich wiederum ist jedes Jahr im Dezember ein Publikumsmagnet für viele Besucher, wenn dort das traditionsreiche Volksfest „Feria de Cali“ mit Paraden, Modeschauen, Reiterumzügen, Salsa-Festivals, Sammlertreffen, Schönheitswettbewerben und Gastronomieausstellungen stattfindet.
Weitere tolle Inspirationen für Kolumbien Reisen gibt es unter http://www.suedamerika-individuell.de/kolumbien-reisen/ zu finden.
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