Mexiko: Mariachi, Tacos und die ganz große Stadt

Catedral Metropolitana, Mexico City

Kleine und große Tipps für eine Reise nach Mexiko City

Mexiko Stadt beherbergt etwa 20 Millionen Menschen und ist damit die drittgrößte Metropole der Welt. Dementsprechend kommt dort das Leben in seiner ganzen faszinierenden Vielfalt zusammen: Neben dem historischen Stadtzentrum im Kolonialstil erstreckt sich das moderne Bankenviertel mit Wolkenkratzern, tosendem Verkehr und fast futuristisch anmutender Architektur. An jeder Straßenecke gibt es Tacos und andere mexikanische Spezialitäten zu kaufen und im Balderas-Viertel kann man durch einen Markt voller handgemachter Keramik, Schmuck und allerlei landestypischer Souvenirs streifen.

Palacia de Bellas Artes, Mexiko
Palacia de Bellas Artes in Mexiko City. Foto von Esparta Palma unter der CC BY-SA 2.0 Lizenz

Die bequemste und sicherste Art, in Mexiko Stadt von A nach B zu kommen, ist das Taxi. Es tummeln sich so viele davon durch die Straßen der mexikanischen Hauptstadt, dass man sich bisweilen in New York glaubt. Man wartet also nie länger als 30 Sekunden auf die nächste Fahrgelegenheit. Noch dazu ist das Taxi kaum teurer als die Metro und sehr viel sicherer. Der einzige Haken: Bei jedem Taxi sollte man vor dem Einsteigen kontrollieren, ob das Fahrzeug auch registriert ist. Auf einem der Rückfenster muss dafür ein Foto des Fahrers mit offiziellem Schreiben angebracht sein.

Einmal im Stadtzentrum angelangt gehört der eindrucksvolle Palacio de Bellas Artes mit den berühmten Murales (Wandmalereien) des Malers Diego Rivera zu den Hauptattraktionen. Auch auf dem riesigen Plaza de la Costitución, von den Mexikanern liebevoll Zocálo (Sockel) genannt, kann man einige Murales Riveras bewundern. Der Platz ist umsäumt von der größten Barockkirche der Welt, der Catedral Metropolitana, sowie von wunderschönen Kolonialbauten, die mit ihren ausladenden Dachterrassen zu einem Kaffeepäuschen mit Morelianas, einer mexikanischen Süßigkeit aus gebrannter Ziegenmilch, einladen.

Catedral Metropolitana, Mexico City
Catedral Metropolitana von Robert Brands (rbrands) unter der CC BY-ND 2.0 Lizenz

Überhaupt kann man in Mexiko Stadt ausgiebig kulinarischen Genüssen frönen. Ganz besonders zu empfehlen ist das Szenerestaurant Sabor Amor, das sich auf der vor allem nachts sehr belebten und mit Bars und Restaurants voll bepackten Avenida Álvaro Obregón befindet. Das liebevoll eingerichtete Lokal überrascht in jedem Raum mit einem neuen Design und serviert typisch mexikanisches Essen, das den europäischen Gaumen dabei jedoch nicht überfordert.

Für perfektes mexikanisches Flair sorgen zu späterer Stunde in vielen Bars und Lokalen die Mariachi, die meist zu viert oder fünft traditionelle mexikanische Musik spielen und singen. Erwischt man eine Gruppe von fähigen Musikern (was leider nicht immer der Fall sein muss), schaffen sie die perfekte Atmosphäre für einen gemütlichen Abend mit einem Gläschen Mezcal, einer besonders edlen Version des Tequilas, die sich in Mexiko größter Beliebheit erfreut.

Mariachi in Mexiko Stadt
Mariachi in Mexiko City. Foto: © Bea Vaca.

Unbedingt einen Besuch wert ist auch die Taco-Bar El Güero in der Avendia Amsterdam 135. Sie ist die einzige Taco-Bar, die in den 15 Jahren ihres Bestehens nur ein einziges Mal für eine einzige Stunde ihre Türen geschlossen hat, was ihr unter den Mexikanern einen regelrechten Kultstatus eingebracht hat und sie zum absoluten Insider-Tipp für Nachtschwärmer macht. Die Tacos dort sind frisch, lecker und hygienisch zubereitet, wodurch sie auch für europäische Mägen verträglich sind. In den normalen Taco-Ständen an den Straßenecken sollten dagegen nur die ganz Hartgesottenen zugreifen; denn für die meisten Reisenden bedeuten sie aufgrund ihrer hygienischen Standards eine Überforderung des Magen-Darm-Traktes.

Einen Einblick in die aufregende antike Geschichte Mexikos bietet die Ruinenstadt Teotihuacán etwa 45 Kilometer außerhalb der Stadt. Dorthin gelangt man wiederum am einfachsten und sichersten mit einem Taxiservice, der sich für nur 20 Euro pro Person für einen ganzen Tag mieten lässt. Das Gelände selbst ist von beeindruckender Größe und teilweise hervorragend erhalten: Neben den beiden riesenhaften Pyramiden, der Sonnenpyramide und der Mondpyramide, die in voller Größe erhalten sind, lassen sich auch die Ruinen der antiken Behausungen der Azteken besichtigen.

Téotihuacan Pyramiden
Ruinen von Téotihuacan. Foto: © Bea Vaca.

Schon 600 v. Chr. war diese ehemalige Stadt mit einem komplizierten Kanalisationssystem ausgestattet und die Bewohner feierte hier komplizierte religiöse Riten auf der sogenannten „Straße der Toten“, die die beiden Pyramiden miteinander verbindet und die damalige Hauptstraße der Stadt bildete. Das Erklimmen der Sonnenpyramide, die mit gewaltigen Stufen versehen ist, erfordert zwar etwas Mut und vor allem Schwindelfreiheit; oben angelangt eröffnet sich dem Besucher jedoch ein atemberaubender Blick über das gesamte antike Stadtgelände sowie über die mediterrane Landschaft Mexikos.

Chapultepec Park
Schloss im Chapultepec Park. Foto von Ari Helminen unter der CC BY-2.0 Lizenz.

Der neueren Geschichte des Landes lässt sich in dem Chapultepec Park im Herzen Mexiko Citys nachspüren. Auf einem Hügel in der Mitte des riesigen Parks, der von einer Unmenge an zutraulichen und immerhungrigen Eichhörnchen bewohnt wird, thront ein wunderschönes und sehr gepflegtes Schloss, in dessen Innerem sich eine Dauerausstellung zur Geschichte Mexikos seit der Ankunft der Spanier befindet. Wem der etwas langwierige Aufstieg bis zum Schloss zu anstrengend ist, dem sei die eigens zu diesem Zweck angebrachte Bimmelbahn ans Herz gelegt.

Viel schneller als zu Fuß gelangt man mit ihr zwar nicht ans Ziel, dafür spart man sich jedoch einen halbstündigen Fußmarsch. Von der Terrasse des Schlosses aus bietet sich dem Besucher ein wunderbarer Blick über ganz Mexiko Stadt samt der umliegenden Landschaft, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Die Ausstellung selber ist informativ und übersichtlich gestaltet und bietet einen Einblick in die verschiedenen Widerstandskämpfe gegen die spanischen Besatzer, die Mexiko schließlich zu einem unabhängigen Staat gemacht haben.

Die einzige Konstante, die man ausnahmslos überall in dieser so vielgesichtigen Stadt antrifft, sind die Schuhputzer. An jeder Ecke jedes Viertels – ganz besonders im Bankenviertel, wo viel Kundschaft unterwegs ist – wimmelt es von nur so vor provisorischen Sitzgestellen, auf denen sich oftmals schicke Anzugträger von geschickt-routinierten Händen die Schuhe säubern und polieren lassen. Eine Szene, die geradezu emblematischer ist für die Atmosphäre der mexikanischen Hauptstadt: Eine spannende Mischung voller Widersprüche und Gegensätze, in der modernste Lebensentwürfe und alte Traditionen nebeneinander und manchmal auch miteinander existieren.

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Eine Antwort zu “Mexiko: Mariachi, Tacos und die ganz große Stadt”

  1. Sehr schöner Bericht. Da kommt man wieder ins Schwärmen. Wir waren fast 4 Monate in Mexiko… es ist einfach toll.

    Aber vieles von deinem Bericht haben wir noch nicht gesehen, wie zum Beispiel die Ruinen von Téotihuacan. Sehen sehr toll aus und die „hygienischen Tacos“ haben wir auch verpasst 😉

    liebe Grüsse,
    Simon

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