Wer sich bei einem Bulgarien-Urlaub auch für die Geschichte des Landes interessiert, findet dort zahlreiche Relikte aus Architektur, Kunst und Handwerk der ehemaligen Herrschervölker, aber auch der Bulgaren selbst. Die UNESCO hat sieben solcher Stätten (rote Marker auf der Karte unten) und dazu zwei Naturreservate (grüne Marker) im Sinne des 1972 abgeschlossenen Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (kurz: Welterbekonvention) als für die gesamte Menschheit unersetzlich und schützenswert deklariert.
Inhaltsübersicht
Bulgariens langer Weg nach Europa
Nach langem Anlauf und vierzigjähriger kommunistischer Bremsspur ist Bulgarien, ein Land, das viele fremde Herrscher hat kommen und gehen sehen, zusammen mit dem Nachbarland Rumänien im Jahre 2007 in der Europäischen Union gelandet. Die Ur-Bulgaren, kamen gar von dort, wo laut dem einstigen Bundesverteidigungsminister Peter Struck Deutschland verteidigt würde, vom Hindukusch! Sie bekriegten sich mit den Thrakern, die seit der Bronzezeit dort siedelten, schlossen aber irgendwann Frieden und vermischten sich mit diesen. Ähnlich geschah es mit Slawen und Römern der näheren Umgebung. Heutzutage finden Völkerverständigung und –assimilation beispielsweise am Sonnenstrand vor allem an Pools, bei Schaumpartys in Diskotheken und anschließend in Hotelzimmern statt. Bulgarien ist zum Nato-Partner avanciert, der Abzug vom Hindukusch ist beschlossene Sache und von deutscher Seite werden an der Schwarzmeerküste in den Sommermonaten in erster Linie die Liegen an Stränden und Hotelpools mittels Handtüchern verteidigt, die noch vor dem Frühstück auf diesen platziert werden. Der Reisende der gegenwärtigen Ära des Pauschaltourismus sollte es nicht versäumen, wenigstens einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Bulgarien zu besuchen. Die UNESCO hat hierzu eine kleine Vorauswahl getroffen.
UNESCO-Welterbe in Bulgarien in Wort und Bild
(in Klammern jeweils das Jahr der Anerkennung seitens der UNESCO)
Kirche von Bojana (Bojanska Cerkva) in Sofia (1979)
Felsenrelief des Reiters von Madara (1979)
Felskirchen von Ivanovo (1979)
Thrakergrab von Kazanlak (1979)
Altstadt von Nessebar (1983)
Biosphärenreservat Srebarna (1983)
Der Srebarna-See und eine umgebende Pufferzone sind ein Rückzugsgebiet für zahlreiche Vogelarten. Von 1992 bis 2002 galt das Biosphärenreservat als Welterbe in Gefahr, da auf Grund des Baus eines Staudamms an der Donau, die Population der Pelikane bedroht war. Youtube-Video von www.bulgariatravel.org, dem staatlichen bulgarischen Tourismusportal
Nationalpark Pirin (1983)
Kloster Rila (1983)
Thrakergrab von Sweschtari (1985)
Da Bulgarien nach wie vor zu Recht als das Armenhaus Europas tituliert wird ist es gut, dass die UNESCO zum Erhalt dieser Kultur- und Naturschönheiten finanziell und ideell beiträgt und somit auch das Interesse der Schwarzmeer-Touristen dorthin lenkt. Alleine wäre das Land kaum in der Lage, die Kosten zu stemmen.
[ratings]